So, 21.04.2024 | 11.00 Uhr

Kooperation zwischen dem Meckleburgischen Staatstheater und dem Richard-Wagner-Verband Mecklenburg-Vorpommern e.V.

WAGNERS BEDEUTENDSTER SCHÜLER: GIACOMO PUCCINI

Multimediavortrag von Dr. phil. Sabine Sonntag, Hannover
Aus Anlass der Neuproduktion von Puccinis „La Bohème“ am Mecklenburgischen Staatstheater

Prof. Dr. Sabine Sonntag
Prof. Dr. Sabine Sonntag

Dass Verdis Nachfolger Giacomo Puccini heißt, liegt auf der Hand? Das möchte man meinen, aber weitaus mehr Gemeinsamkeiten haben Puccini und Richard Wagner. Puccini kannte ihn gut, hat das letzte Geld zusammengeklaubt, um sich einen „Parsifal“-Klavierauszug zu kaufen und während des Musikstudiums in Mailand hat der Verleger Ricordi bei Puccini eine gekürzte Fassung der „Meistersinger“ bestellt – Puccini hat geliefert und die Hälfte der Oper eliminiert. Aber auch inhaltlich sind sie sich nah: Puccinis allererste Oper „Le Villi“ bringt Totengöttinnen auf die Bühne, die ungetreue Männer in ihr Reich holen – nicht unbedingt das angestammte Personal einer italienischen Oper. Seine zweite Oper „Edgar“ ist eine Mischung aus „Carmen“ und „Tannhäuser“, und wenn „Das Mädchen aus dem Goldenen Westen“ hoch zu Pferd einreitet, um den geliebten Mann gerade noch rechtzeitig vor dem Galgen zu retten, dann erinnert der Auf(t)ritt beileibe nicht nur szenisch an die „Walküre“. Der „Tristan“-Akkord taucht mehrmals in Puccinis Werk auf, am allerwichtigsten aber ist, dass Puccini ganz offensichtlich durch Wagner dazu inspiriert wurde, eine vollkommen neue Art von liebendem Helden zu kreieren. Alle Puccini-Tenöre sind wie Wagners Siegmund in der Lage, allein durch Gesang ihren Partnerinnen in Notsituationen zu helfen.

Die Opernregisseurin und Musikwissenschaftlerin Dr. Sabine Sonntag wird bei ihrem nunmehr achten Vortrag beim Schweriner Wagner-Verband die Nähe Puccinis zu Wagner thematisieren und damit auch das Puccini-Jahr 2024 einläuten.

Wo: Flotowzimmer, Mecklenburgisches Staatstheater
Eintritt: 13 EUR
Vorverkauf: ab 5. März 2024 direkt an der Theaterkasse | +49 385-5300123 | kasse@mecklenburgisches-staatstheater.de

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